Moosbierbaumer Dorfblatt'l. Unabhängige Moosbierbaumer Dorfzeitung
Jahrgang 8 • Ausgabe 22 • April 2006

 

Natur ums Dorf

Heute möchten wir Ihnen, liebe Leser, eine neue Serie vorstellen. Unser Mitarbeiter Harald Mayer, ein begeisterter Naturfreund und -beobachter, wird Ihnen in Zukunft die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt rund um unsere Dörfer näherbringen. Der bekannte Teich der Firma Brucha wird den Anfang machen.

Der Moosbierbaumer See, wie er in den offiziellen Fischerkarten genannt wird, ist den meisten als „Brucha" ein Begriff. Heute ist die ehemalige Schottergrube ein beliebter Anglertreffpunkt. Entstanden ist der 10 Hektar große Teich durch Schotterabbau, der ab Mitte der Sechzigerjahre durch Tiefbaggerung erfolgte. Das dadurch entstandene Gewässer hat bei Normalwasserstand eine durchschnittliche Tiefe von 8,2 Meter. Der tiefste Punkt wurde 1998 mit 10,5 Meter per Echolot ermittelt.

Umgrenzt wird es auf der Nordseite von der Straße nach Trasdorf, im Osten von der Straße Moosbierbaum - Zwentendorf und im Süden vom Hüttelbach, der leider trockengefallen ist. Trotz vieler Wetterkapriolen vergangener Jahre ist leider die Revitalisierung dieses Bächleins in weite Ferne gerückt, obwohl das auch für Fauna und Flora eine große Bereicherung wäre.

Für die vielen Spaziergänger und Radfahrer, die bei dieser Teichanlage vorbeiziehen, ist, abgesehen von der Laichzeit der Karpfen im Mai, der Vogelreichtum am augenscheinlichsten.

Dieser umfasst unter Anderem verschiedene Entenarten, Schwäne, Haubentaucher, Graureiher, Kormorane, Eisvögel, Fasane und Raubvögel. In der Dämmerung nehmen dann die sogenannten nachtaktiven Vögel ihren Einzug. Neben dem Uhu und dem Kauz beginnen die Fledermäuse dann eifrig in Gruppen so manch leckeres Insekt im Flug zu erbeuten.

Manchmal lassen sich diese interessanten, mystisch anmutenden Tiere neben den Fischern im Lichterkegel der Lampen nieder, da bekanntlich dort am meisten Insekten zu finden sind. Leider sind die Fledermäuse auf Grund vieler Märchen, Sagen und Erzählungen in Verruf geraten, obwohl sie für uns Menschen sehr nützlich sind.

Die Fledermausarten, die bei der Brucha anzutreffen sind, sind der sogenannte Abendsegler, der etwas größer als eine Schwalbe werden kann und die Wasserfledermaus. Den Abendsegler erkennt man vor allem an den breitgerundeten Ohren und der etwas gewölbten Nase.

Ihr Lebensraum ist immer in der Nähe menschlicher Siedlungen an baumreichen Plätzen. Tagsüber hat sie ihr Quartier in Dachstühlen oder in Baumhöhlen.
Im Wonnemonat Mai bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 6 bis 8 Wochen bis zu zwei Junge in sogenannten Wochenstuben zur Welt. Die Jungen sind in ca. 4 Wochen flugfähig. Nach der sommerlichen Flugzeit wird in so manchem Dachstuhl das Winterquartier bezogen, wohin sich bis zu tausend Tiere zurückziehen.

Falls Sie, liebe Leser, in Ihrer Umgebung oder in Ihrem Garten seltene Tiere oder Pflanzen beobachten, wäre es schön, wenn Sie mir davon berichten würden bzw. Bilder davon zukommen ließen.