Moosbierbaumer
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Ein Tag im Leben von Frau Anna Harrauer
Pfingstsamstag, kein Tag wie jeder andere, denn wir haben Feuerwehrheurigen in Trasdorf. Aufstehen in der Früh ist wie sonst auch um 6 Uhr, da brauche ich keinen Wecker. Um diese Zeit bin ich immer wach. Nach der Morgentoilette und dem Frühstück (das mach ich mir selber) kann ich noch ein wenig zusammenräumen. Sie wissen ja wie das ist - in der Küche ein wenig nachwischen, Bett machen usw., es wird nie fad. Da ich noch etwas einkaufen muss, ziehe ich mich an, nehme mein Rad und fahre nach Atzenbrugg. In Heiligeneich gibt’s seit einiger Zeit ja keinen Greißler mehr. Durch Trasdorf geht es recht flott, nur das Ortsende Richtung Heiligeneich, der „Lustberg“, ist mir schon zu steil, da steige ich ab und schiebe mein Radl hinauf. Bis nach Heiligeneich haben wir seit Jahren einen wunderbaren Radweg. Es ist nur schade, dass dieser durch Heili-geneich nicht führt, denn der viele Verkehr wird mir schon zu viel. Der restliche Weg nach Atzenbrugg ist dann eine wahre Freude, wieder ein echter Radweg! Beim „Haferl“ bekomme ich alles, was ich brauche und ich kann schon bald wieder heimfahren. Der Lustberg wird mir jetzt fast zu schnell. Daheim angekommen räume ich meine Tasche aus und ziehe mich für den Feuerwehrheurigen um. Aber es ist nicht das Sonntagsg´wand, nein, Arbeitsschuhe und Kleiderschürze, denn bei der Feuerwehr gibt es viel zu tun. Es ist schon elf Uhr und gerade zu Mittag ist immer so viel Arbeit. Alle bemühen sich, das Fest bestens laufen zu lassen: Die Grillmeister, die Helfer hinter der Schank, die Leute an der Kassa, in der Bar und in der Achtelbar. All die Kellnerinnen und Kellner, jung und alt, sie alle wollen den Gästen einen möglichst angenehmen Aufenthalt gestalten. Und dazwischen gehe ich durch die Bänke und sammle die leeren Gläser, das Leergeschirr mit den Knochen der Henderl und alle anderen Überbleibseln zusammen. Hinter der Schank trenne ich den Müll nach Rest, Bio, usw. (mein Gott, was da alles dabei ist!) Und dann gebe ich das Geschirr in die Spülmaschine. Am Anfang komme ich noch sehr gut zu Recht, aber zwischen 12 und 2 weiß ich nicht mehr, wo ich zuerst sein soll. Während der Stoßzeit bringen auch schon die Kellner das Schmutzgeschirr und ich kann eher drinnen bleiben. Die Arbeit macht echt Spaß: Das saubere Geschirr nehme ich aus der Maschine, das schmutzige räume ich wieder ein, der Rest geht wie von selbst. Ein kurzer Blick auf die Uhr: Was?? Schon halb drei Uhr? Wo bleibt nur die Zeit! Ich gehe jetzt wieder heim, denn das Schlimmste ist ja vorbei und ich will daheim noch ein weinig rasten. Um zirka fünf bin ich wieder in der „Muck-Halle“ und fange wieder mit meiner Arbeit an. Eigentlich bittet mich keiner darum, aber einer muss das alles ja tun und ich habe eine rechte Freude, wenn alles bestens funktioniert. Und ehrlich gesagt: Wirklich schwer ist das nicht! Man muss es nur machen. Ich sehe natürlich auch die mitleidigen Blicke mancher Jungen, aber ich höre auch die anerkennenden Worte jener, die meine Mitarbeit schätzen und froh sind, all das nicht selber machen zu müssen. Es ist ja überall das Gleiche: Bei den Feuerwehren in der Gemeinde, beim Sportverein, beim Verschönerungsverein, beim Familienfest, alle nehmen sie meine Hilfe gerne an und es freut mich, wenn den Vereinen geholfen wird. Dass ich mit meinem Sohn Hermann fallweise auch noch „Langos“ und Feuerflecken verkaufe, ist für mich die reinste Freude. Aber zurück zum Pfingstsamstag, es war wieder ein arbeitsreicher Tag, die Spülmaschine beginnt langsam auszukühlen und alle waren zufrieden. Auch unser Feuerwehrkommandant Walter Eßbüchl meinte zum Schluss: „Was täten wir nur ohne Sie?“. „Ist ja selbstverständlich!“ Und dann bin ich schon weg. Um halb zwölf Uhr liege ich schon im Bett und denke mit Freude an den Pfingstsonntag: Es ist gutes Wetter vorhergesagt! Die Besucher unseres Feuerwehrheurigen werden sich in Trasdorf wohl fühlen und ich habe wieder jede Menge zu tun! Name: Anna Harrauer |
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