Moosbierbaumer
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Eine kurze Geschichte der Zeit... oder wie unsere Altvorderen wieder lebendig werdenEin Streifzug durch die Sitzungsprotokolle der Gemeinderatssitzungen Nachdem in der Ortschaft Atzenbrugg
die Stromanschlüsse fertig gestellt waren, waren die Orte Moosbierbaum und Heiligeneich an der Reihe. Dies wurde in der Sitzung vom 10. Oktober 1922 beschlossen. „Weiters wird beschlossen, daß der Herr Bürgermeister beauftragt wird, Herrn Stefan Weyda nochmals zu verständigen, daß er jeden Haus- und Kraftanschluß vor der Herstellung der Gemeinde anzuzeigen und mit der Herstellung solange zuzuwarten hat, bis er die Bewilligung der Gemeinde erhält.“ Die nächste Sitzung am 21. Oktober 1922 befasst sich wieder mit dem Strom: Anscheinend gab es damals zu viele Rückstände, daher beschloss der Gemeinderat, hart durchzugreifen! Das Geld war knapp in
der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wie uns die Sitzung vom 30. November 1922 zeigt: Es wäre also schon damals möglich gewesen, das Schloss Atzenbrugg zu kaufen. Um ein gänzlich anderes Thema ging es am 15. Dezember 1922: „Weiters wird beschlossen, daß den Armen der Ortsgemeinde Atzenbrugg zu Weihnachten je 10.000 Kronen als Spende verabreicht werden.“ Keine besonders erwähnenswerte Beschlüsse
gab es bei den Sitzungen vom 13. 1. und 15. 2. 1923, dafür wieder am 24. März 1923: „Weiters wird beschlossen, daß dem Ansuchen des Gewerbebundes Tulln dahin zu wirken ist, daß das Hausieren in der Gemeinde Atzenbrugg verboten wird.“ Herumziehende waren natürlich eine Konkurrenz für die heimischen Gewerbebetriebe. Ortsrichter, das klingt wie ein Titel aus dem Mittelalter, dürfte hier für Ortsvorsteher stehen. Am 14. April 1923 wird wieder eimal über den Perschlingbrückenbau debattiert: Uiber Antrag des Gemeinderates Uchatius wird folgender Beschluß gefaßt: Der Brückenbau wird mit Kostenaufwand von 8 Mill. von Seite der Ortsgemeinde gegen Vorleistung der Katastralgemeinde die Hälfte der Brückenerhaltung und jeden weiteren Aufwand zum Brückenbau zu leisten genehmigt.“ Nichts Erwähnenswertes
ereignete sich in den
folgenden vier Sitzungen, erst die Sitzung vom 22. September 1923 brachte einige interessante Punkte: Nicht der spätere Bürgermeister, sondern dessen Vater trat hier in Erscheinung. „Das Ansuchen des Oberst Josef Gensberger wird dahin erledigt, daß dem Sportklub Hellas ein Betrag von 280.000 Kronen bewilligt wird.“ Der Moosbierbaumer Fußballverein, der seinen Platz zwischen Bahnhof und der heutigen Trafik Resch hatte, wird zum erstenmal erwähnt. Wird fortgesetzt. |
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