Moosbierbaumer Dorfblatt'l. Unabhängige Moosbierbaumer Dorfzeitung
Jahrgang 3 • Ausgabe 8 • August 2001
 

REFUGIUM KELLERGASSE

Der Moosbierbaumer Kellergasse stehen weitere Veränderungen bevor

Der erste behutsame Eingriff in das erhaltenswerte Kleinod Kellergasse in Form der gelungenen Gestaltung der Durchfahrtsgasse ist vollendet, nun stehen weitere Arbeiten zum Gesamtkonzept an.
von ALFRED FRÖHLICH

Dem mit offenen Augen und geschärftem Sinn für das seelisch wohltuend Ansprechende durch die engste Heimat Wandernden präsentiert sich die idyllische Moosbierbaumer Kellergasse in neuem, berührendem Kleid.

Eine gefällige und nicht zu breite Asphaltdecke die mittig durch verkehrsberuhigend wirkend in geschwungenem Verlauf verlegte Granitsteine optisch nochmals verschmälert und dadurch augenscheinlich ansprechend gestaltet worden ist ziert nunmehr eines der allerletzten Refugien des alten Moosbierbaums.

Immerhin hat es ein ganzes Jahr ab Baustop nach Intervention durch die „Moosbierbaumer
Heimatkundliche Runde" gedauert, bis das Projekt „Staubfreimachung Moosbierbaumer Kellergasse" in der Form realisiert werden konnte.

Vorangegangen sind teils emotionsgeladene Gespräche mit Kommunalpolitikern, Ortsbildgestaltern, Anrainern und interessierten Adabeis.

Daß die „Moosbierbaumer Heimatkundliche Runde" entsprechende Überzeugungsarbeit geleistet hat, wird kaum überraschen, ist der Verein doch des öfteren im Bezirksblatt zitiert worden; zwar nicht immer richtig recherchiert, doch konnte sich der interessierte Leser ein Bild davon machen, daß „Die Moosbierbaumer Heimatkundliche Runde" in Moosbierbaum auch aktive Ortsbildpolitik betreibt.

Als nächste Projektabschnitte stehen nunmehr die Ausgestaltung der Grünanlagen und die Renovierungen der Keller an. Diese beiden Projektabschnitte sind um einiges diffiziler noch zu handhaben als das vorhin erwähnte Asphaltierungsprojekt.

Nach einem Gespräch von Bürgermeister Leopold Schmatz mit den Obmännern Anton Scharl (Verschönerungsverein Moosbierbaum-Heiligeneich) und Rudolf Reither (Moosbierbaumer Heimatkundliche Runde) wurden diese eingeladen, Planungsvorschläge in ihren Gremien auszuarbeiten. Diese sollen dann durch Gespräche mit den Kellerbesitzern konkretisiert und möglichst einer Realisation zugeführt werden. Dazu hat die „Moosbierbaumer Heimatkundliche Runde" Vorstellungen, die hier präsentiert werden:

Grünraumgestaltung:

Generell ist dazu zu sagen, daß angestrebt werden soll, ein kellergassentypisches Erscheinungsbild zu schaffen, nicht mit kitschigem Beiwerk, sondern ländlich-einfach und naturbelassen, so wie Kellergassen immer schon gewesen sind:

  • Ab Asphaltkante gepflasterte Zugänge zu den Kellereingängen (Pflaster wird laut Bürgermeister Schmatz von der Gemeinde bereitgestellt).
  • Zwischen den gepflasterten Zugängen zu den Kellern Rasenverbundsteine (dadurch werden die Abstellflächen gefestigt, sind aber auch teilweise begrünt).
  • Wiederherstellung einer einheitlichen Grünfläche ohne Durchfahrtsmöglichkeit (die ohnehin nicht notwendig ist).
  • Durchforstung des dort derzeitigen Baumbestandes - abgestorbene Bäume entfernen und durch ortstypische Mostbirnbäume ersetzen.
  • Revitalisierung des Brunnens (aber bitte mit einem Steintrog!).
  • Keine Pflanzbehälter in der Grünfläche (Pflanzen wachsen naturbedingt aus der Erde und nicht aus einem Behälter) - stattdessen Überlegungen, wo, wie und ob überhaupt Blumenrabatte angelegt werden sollen.
  • Sitzgelegenheiten: Die derzeitige Lösung der grellen, kostenlosen GeldinstitutsSitzbänke ist aus optischen Gründen abzulehnen. Zwei oder drei „werbungslose" Sitzbänke anzukaufen würde das Budget sicher nicht sprengen. Diese angekauften Bänke wären dann jedoch speziell gegen „vorschnellen Verlust" zu sichern.
  • Eine Abgrenzung der Grünfläche durch Raseneinfassungssteine ist zu vermeiden (Wasser von der Gasse her kann besser versickern).

Renovierungen der Keller:

Die Realisierung dieses Projekts ist natürlich total abhängig vom guten Willen der Kellerbesitzer.
Nur wenn alle Kellerbesitzer dazu beitragen, ihre Keller kellergassentypisch und nicht wohnraumähnlich zu gestalten, wird es zu einem ganzheitlich ansprechenden Erscheinungsbild der Moosbierbaumer Kellergasse kommen.

Deshalb plädieren wir an alle Kellerbesitzer: Macht mit und helft mit die Moosbierbaumer Kellergasse zu einem Vorzeigeort guten Willens in bezug auf ortsbildgerechte Ausgestaltung zu machen!

Bereits jetzt sind einige Keller mustergültig renoviert worden. Sie sollen Anreiz sein für jene Kellerbesitzer, die sich noch in der Überlegungsphase befinden, es diesen gleichzutun.

Erst nach Abschluß dieser vielen Arbeiten wird es möglich sein, von einem „Erholungsort Moosbierbaumer Kellergasse" zu sprechen und erst dann würde die Kellergasse den entsprechenden Rahmen bilden, um den bereits jetzt angekündigten „Tag der offenen Kellertüren" im ansprechenden Ambiente eines revitalisierten Kleinods historisch langsam gewachsener dörflicher Kultur zu feiern.


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