Moosbierbaumer Dorfblatt'l. Unabhängige Moosbierbaumer Dorfzeitung
Jahrgang 3 • Ausgabe 7 • März 2001
 

DIE HUMORESKE ZUM NACHDENKEN

Eine renovierte Dorfkapelle, eine Ruine und ein toter Hauptplatz fordern heraus
Moosbierbaum braucht endlich einen revitalisierten Hauptplatz als Kommunikationszentrum! Eine satirische Betrachtung mit einem nicht ganz ernst zu nehmenden Lösungsvorschlag soll Gedankenanstoß für weitere Taten sein.
von Alfred Fröhlich

Nachdem jetzt so viel über Dorferneuerungsaktionen gesprochen wird, das "Brainstorming" bezüglich Dorfumgestaltungsphantasien in einigen Ortschaften der Gemeinde so richtig in eine heiße Phase zu kommen scheint und Schuberthügel-Entlaubungsaktionen (hoffentlich nicht mit Restbeständen des hochgiftigen Herbizids "Agent Orange" aus dem Vietnamkrieg -?-) und Schloßmauer-Versetzungsarbeiten längst fix beschlossene Sachen sind, will natürlich Moosbierbaum, als viertgrößtes Dorf der Gemeinde, hinsichtlich innovativer Ortsbildgesaltungsaktionen keinesfalls hintanstehen.

Man brauchte auch gar nicht lange zu überlegen, um zu einem revolutionären Gedanken, den es jetzt zu realisieren gibt, zu kommen: Moosbierbaum fehlt einfach ein belebter Hauptplatz. Ein Platz als Aushängeschild, Identifikation und typisches Charakteristikum Moosbierbaums, ein Platz, wo Raum und Infrastruktur bestehen, um sich zum gegenseitigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu treffen. Gemütliche Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen im ansprechenden Ambiente sind dafür Grundvoraussetzung.

Doch derzeit schaut der Hauptplatz leider noch größtenteils sehr traurig aus: Ein ruinenhaftes Gebäude, das dereinst einmal das Milchkasino war und Tiefkühlanlagen beherbergte, steht, dem Verfall preisgegeben, neben dem Dorfjuwel in architektonischer Sicht, neben der Ortskapelle. Nun, was tun? Eifriges Köpfekratzen und nächtelange Diskussionen in der Moosbierbaumer Dorfschenke gebaren einen einzigartigen Gedanken:

Moosbierbaum braucht etwas Besonderes, etwas nicht Alltägliches, etwas, was im wahrsten Sinne des Wortes derart belebend wirkt, daß alle begeistert hin- und hergerissen sind von der kommunikativen Moosbierbaumer Dorfkultur: Moosbierbaum braut ab jetzt sein eigenes Bier und deshalb wird auf dem Hauptplatz am Standort "altes Kasino" eine allgemein zugängliche Bierbrauerei mit angrenzendem Biergarten errichtet werden.

Irgendwie treffend, steckt doch bereits im Ortsnamen das Wort "Bier". Es soll aber eine ganz spezielle Brauerei werden, nämlich eine "lebendige" Bierbrauerei, wo Besucher jederzeit gerne gesehen sind und auch zusehen können, wie das belebende Gebräu entsteht und natürlich direkt vom Faß verkostet werden kann.

Ab März steht alljährlich das "Moosbierbaumer Märzenbräu" zum Verkauf bereit und in der Sommerzeit wird das leichte und deshalb hervorragend bekömmliche „Moosbierbaumer Erntebräu" durstige und ausgetrocknete Kehlen zu erfreuen wissen. Besonders gehaltvoll und auf die Weihnachtszeit einstimmend soll dann der "Moosbierbaumer Stefaniebock" in der Adventzeit werden.

Ein "Schubert-Pils" wurde jedoch mit überwältigender Mehrheit abgelehnt, wenn schon, dann ein „Moosbierbaumer-Export-Pils", denn Schubert war nie in Moosbierbaum - er befuhr mit seinem Zeiserlwagen lieber das Perschlingtal.

Nun denn, dann Prost und gute Unterhaltung in der zukünftigen Dorfbrauerei auf dem Moosbierbaumer Hauptplatz!

• 100. Geburtstag

• Gemeindechronik

• Eine kurze Geschichte der Zeit

• Die Humoreske zum Nachdenken