Moosbierbaumer
Dorfblatt'l. Unabhängige Moosbierbaumer Dorfzeitung
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EINE KURZE GESCHICHTE DER ZEIT ... oder wie unsere Altvorderen wieder lebendig werden Am 5. November 1910 wurde ein neues Ansuchen um Konzessionserteilung mit der gleichen Begründung noch einmal abgelehnt. Bei der Sitzung vom 18. März 1911 geschah dann etwas Ungewöhnliches.
Zuerst wurde ein Ansuchen eines Ernst Satroi um Verleihung der Gastgewerbekonzession
auf dem Haus Nr. 54 (heutiges Haus Cicek, Nachbarhaus von Nr. 57)
wegen Nicht - Eignung des Locales einstimmig abgewiesen, ehe dann
das Ansuchen eines Heinrich Berner (möglicherweise ein
Strohmann von Wurlitzer!) behandelt wurde: Es dauerte also vier Jahre, bis sich der Gemeinderat dazu durchrang, die Abstimmung geheim durchzuführen! Es ist anzunehmen, daß die vier Gegenstimmen von den Wirten kamen. Schon ein halbes Jahr später verkaufte dann Berner an Leopold Haller, von dem wiederum es mein Großvater Anton Müllner im Jahre 1919 kaufte. Und nun machen wir wieder einen Sprung zurück ins Jahr 1907. Bei jenen Angelegenheiten, welche die Schule in Heiligeneich betrafen,
wurde eine gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte von Atzenbrugg
und Trasdorf einberufen. Bei der „ kombinierten Sitzung der
Konkurrenzgemeinden Atzenbrugg - Trasdorf vom 14. April 1907
ging es diesmal um die Schulferien. "Weiters wird beschlossen, daß die Schüler des letzten Jahrganges (.) die Schule künftighin nur an einem Tage der Woche zu besuchen haben und daß dieser Beschluß auch vom Ortsschulrat befürwortend erledigt wird."
In der Sitzung vom 25. Mai 1907 wurde über die Herstellung
des Bergweges von Ebersdorf debattiert. Nach längerer Debatte wird beschlossen der Katastralgemeinde Ebersdorf 500 K beizusteuern." Auch über die Versorgung der Armen machte man sich Gedanken. Das Wort "Konkurrenz" bedeutete damals nicht so wie heute Gegnerschaft, sondern eher das Gegenteil! Auch Subventionen wurden immer wieder gewährt, so etwa der FF Heil Eich eine Remuneration von 200 K oder dem Landwirtschaftlichen Bezirksverein Tulln eine Spende zur Viehausstellung von 20 K. Wegen der häufigen Überschwemmungen wurde zu
Beginn des Jahrhunderts die Perschling reguliert.
Danach gab es natürlich allerhand zu besprechen. "Betreffend des zweiten Punktes wird beschlossen, keinerlei Haftung zu übernehmen, da der Konkurrenz Ausschuß des neuen Perschlinggerinnes ein Aufsichtsorgan angestellt welcher täglich die Strecke zu begehen hat und bei Elementarereignissen am ersten in der Lage ist die Schleusse zu ziehen." |
• Brauchtum in der Faschingzeit • Eine kurze Geschichte der Zeit
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