Moosbierbaumer
Dorfblatt'l. Unabhängige Moosbierbaumer Dorfzeitung
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REGULIERUNGENDie sanfte, kleine Perschling kann nach starken Regenfällen in den Voralpenbergen und -tälern ihres Quellgebietes zu einem reißenden Fluss werden. Nach einer raschen Schneeschmelze oder nach starken Sommerregenfällen kam es regelmäßig zu schweren Überschwemmungen, die Felder, Brücken, Straßen und Gebäude beschädigten oder verwüsteten. Im Zuge eines bereits 1895 begonnenen Regulierungsprojektes heißt es: "... die bedeutendsten Hochwässer an beiden Bächen (Perschling und Michelbach-Stössingbach) sind im Mai und August 1880, am 29. Juli 1882 und am 7. Juni 1892 eingetreten. Von diesen Hochwässern ist das vom 29. Juli 1882 weitaus das höchste und wird das Entstehen und der Verlauf desselben von den Gedenkmännern wie folgt angegeben: Am Freitag dem 28. Juli 1882 begann es am Vormittag ziemlich gleichmäßig zu regnen. Dieser Niederschlag artete gegen Abend in einen heftigen Gussregen aus. Um zwei Uhr nachts begann bereits das Wasser in bedenklichem Grade zu steigen, sodass der Gedenkmann Herr Zimmermeister Johann Buchberger (Böheimkirchen) bestrebt war, die auf seinem Holzplatze oberhalb der Bezirksstraßembrücke über den Stössingbach (Michelbach) aufgestapelten Bauhölzer in Sicherheit zu bringen. Das Hochwasser ging ihm zu dieser Stunde bis zum Knöchel. Nach kaum einstündiger Arbeit schwoll das Wasser unter fortwährendem Regen derart an, dass derselbe eiligst den Platz verlassen musste. ...” Dieser und viele ähnliche Befunde führten schließlich zu mehreren Regulierungsbauten, von denen die wichtigsten angeführt werden sollen:
![]() Die bei letzteren gewählte Lösung einer Begradigung und Ausweitung mit massiver Befestigung hat uns einen öden Kanal beschert und die Landschaft sehr viel ärmer gemacht. Wohl werden die Hochwässer schneller abgeleitet, das Ökosystem aber wurde empfindlich gestört und man geht heute daran, durch Steinwürfe und Sohlstufen wieder Bewegung, Sauerstoff und damit neues Leben in das Gewässer zu bringen. In einer Zeit zunehmenden Umweltbewusstseins sehen die Menschen nicht mehr nur die Bedrohung durch die Natur, sondern auch ihre Bedeutung für die Lebensqualität. So führte die Initiative von Bürgern zum Naturdenkmal „Alte Perschling" und 1980 zu einer großen Uferbepflanzung in Weisching, bei der mehr als tausend Bäume und Sträucher entlang des Perschlinglaufes gepflanzt wurden. |
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